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Hinweise Fördertechnik 13
Antriebsanordnung
Der Kopfantrieb ist an der Auslaufseite des Förderers
angeordnet und zieht das Transportmedium, z.B. den
Gurt. Dies ist die üblichste, sicherste und preiswerteste
Antriebsposition. Mit Einschränkungen kann man
einen Kopfantrieb auch an der Einlaufseite als Heckantrieb
(schiebend) nutzen. Hierbei ist jedoch auf
genügend Vorspannung zu achten, um ein Knicken
des Transportmediums zu verhindern.
Sogenannte Untergurtantriebe, auch Mittigantriebe
genannt, werden unterhalb der Transportebene
variabel angeordnet. Mit ihnen ist ein bedingter Reversierbetrieb
(Förderrichtung umkehrbar) möglich, da
das Transportmedium stets gezogen und somit der
problematische Schiebebetrieb vermieden wird. Durch
die Ausführung mit einer Spannwalze im Mittigantrieb
können fixe Einbaulängen erreicht werden. Da zwei
Einschnürwalzen üblich sind, wird der Antrieb auch
als Omega-Antrieb bezeichnet. Ein weiterer Vorteil ist
die Möglichkeit, sowohl an Ein- und Auslaufseite Messerkanten
für die Übergabe von kleinen Produkten zu
realisieren.
Innenantriebe mit Trommelmotor eignen sich wegen
der geringen Störkonturen besonders bei engen Einbauverhältnissen
sowie in sauberen Umgebungen, da
kaum Partikelemmissionen und Ablageflächen vorhanden
sind.
Antriebsart
Bei den überwiegend eingesetzten indirekten Antrieben
erfolgt die Kraftübertragung mittels Kette oder
Zahnriemen. Die zusätzliche Möglichkeit der Übersetzung,
ermöglicht sehr feine Abstufungen der Geschwindigkeit
und kann Fluchtungsfehler ausgleichen. Bei
Servo- und Schrittmotoren kann ein Zahnriemen das
harte, schlagartige Anlaufen dämpfen.
Bei einem Direktantrieb wird der Motor unmittelbar
an die Antriebswelle angeschlossen und bietet damit
eine wartungsarme, kompakte Alternative.
Motorauswahl
Wir bieten bereits im Standard-Programm eine Vielfalt
verschiedener lagerhaltiger Motoren namhafter
Hersteller an. Die Getriebemotoren, bestehend aus
Drehstromasynchronmotoren im Standard oder
Gleichstrommotoren,
kombiniert mit Spiroplan-,
Schnecken-, oder Stirnradgetrieben, haben die Effizienzklasse
2 und IP 54. Individuelle Motoren, Servomotoren
sowie UL-CSA Zulassung oder Mehrbereichsmotoren
sind optional erhältlich.
Ab Juli 2021 tritt eine neue Ökodesign-Anforderung
der EU für Elektromotoren in Kraft, aufgrund dessen
sich unsere Standardmotoren in Ihren Abmessungen
verändern werden. In der Regel werden die Motoren
leicht größer werden, dafür wird sich die Energieeffizienzklasse
auf IE 3 erhöhen.
Geschwindigkeiten
Die maximale Fördergeschwindigkeit ist abhängig
von der Wahl des Motors, der Bandbelastung, der Betriebsart
und weiteren Einflussfaktoren. Die Geschwindigkeitsangaben
sind Nenngrößen und können durch
Drehzahltoleranzen
der Motoren (bis ± 10%) abweichen.
Bei indirekten Antrieben über Kette/Zahnriemen
ist die Toleranz tendenziell noch höher mit
bis zu 20% über der Nenngeschwindigkeit. Eine höhere
Geschwindigkeit ergibt sich auch beim Betrieb in
einem Netz mit 60 Hz, wie z.B. in den USA. Ist eine
exakt definierte Geschwindigkeit zwingend erforderlich,
kann dies mit einem Frequenzumrichter bzw.
Reglomat gewährleistet werden.
Regelbereiche
Mittels Frequenzumrichter lässt sich die Geschwindigkeit
des Förderers bei Drehstrom, ausgehend von
der Nenngeschwindigkeit bei 50 Hz, im Bereich 1:7
(10-70 Hz) regeln. Bei Innenantrieben (Trommelmotoren)
ist der Regelbereich 1:3 (20-60 Hz), bei Gleichstrom
mittels Reglomat im Bereich 1:6 (0,25-1,5 A
oder 0,5-3 A) siehe S. 314.