Eigenschaften der mk Laufrollenführungen
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Auslegung Laufrollen
Zur Vorauslegung der Laufrollen können die angegebenen
statischen Belastungen genutzt werden. Die
angegebenen Werte verstehen sich als maximale
Einzellasten und beinhalten einen statischen Sicherheitsfaktor
sO = 4 gegenüber plastischer Verformungen
der Wälzlagerung innerhalb der St-Laufrolle. Bei
Edelstahlkomponenten sind die Werte um 30% zu
reduzieren.
Die Belastungsangaben der Auflast (Fy) und Seitenlast
(Fz) beziehen sich auf momentenfreie Lasteinleitung.
Die Momentenbelastbarkeiten beziehen sich
auf Momente aus Kräftepaaren.
Kombinierte Belastungen müssen separat nachgewiesen
werden. Eine kombinierte Belastung ist bereits
eine einzelne Auflast, die z.B. mit 50 mm Hebelarm
eingeleitet wird. Besonders sind kombinierte
Belastungen zu beachten, die Torsion hervorrufen.
Bei der Anordnung der Laufrollen ist darauf zu
achten, dass die Laufrollen in radialer Richtung nur
Drucklasten übertragen. Besonders geeignet zur
Übertragung der radialen Belastungen, speziell der
Seitenlast Fz, sind die zentrischen Rollen. Die zentrischen
Laufrollen werden in einem Absatz mit
der Schlüsselweite der Buchse gegen Verdrehung
gesichert.
Anwendungshinweise
Es ist darauf zu achten, dass die Laufrollen im lastfreien
Zustand eingestellt werden. Ein Nachjustieren
über die exzentrischen Laufrollen unter Last führt in
den meisten Fällen zu einem vorzeitigen Verschleiß.
Bei „normalen“ Anwendungen (bis a = 3 m/s2) sollen
die Laufrollen so eingestellt sein, dass sich diese
beim Verfahren mitdrehen, man diese durch Halten
mit Daumen und Zeigefinger am Umfang jedoch
noch festhalten kann.
Bei Anwendungen über a = 3 m/s2 sollten die Laufrollen
entsprechend stärker vorgespannt werden,
sich also nicht mehr festhalten lassen. Als zusätzliche
Sicherung empfehlen wir hier die exzentrischen
Buchsen mit Klebstoff gegen Rückstellen zu sichern.
Für ausreichende Schmierung, zum Schutz vor
Korrosion und erhöhtem Verschleiß, ist zu sorgen.
Nachweise
Bei dem Nachweis der Laufrollen ist der statische
und der dynamische Lastfall zu unterscheiden.
Statische Belastungen sind solche, die über die KontaktsteIle
Stange-Laufrolle übertragen werden, ohne
dass sich die Laufrolle dreht, d.h. es müssen auch
dynamische Belastungen, z.B. anderer Achsen,
berücksichtigt werden.
Es bietet sich an, erst den statischen, dann den
dynamischen Lastfall zu betrachten. Es sind die
zulässigen statischen axialen und radialen Laufrollenbelastungen,
sowie die statischen bzw.
dynamischen Sicherheiten der höchstbelastesten
Laufrolle nachzuweisen. Die max. Laufrollenbelastungen
werden gemäß der technischen Mechanik
mit den KontaktsteIlen der Laufrollen als Auflagerreaktionen
(Stützlasten) betrachtet.
Die statische und die dynamische Sicherheit s wird
aus dem Verhältnis der zulässigen Tragzahl Cw und
der vorhandenen äquivalenten Belastung P ermittelt.
Richtwerte
Bis v = 3 m/s und a = 3 m/s2 volle Tragfähigkeit der
Laufrollen mit sO ≥ 4 und 2 < sD ≤ 5.
Bei hoch-dynamischer Belastung mit a > 10 m/s2
und Geschwindigkeiten bis v = 10 m/s sind die Tragzahlen
zu reduzieren.
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