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Auswahl des Fördertyps
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Einflussfaktoren auf die Auswahl
Fördergut
Unter Berücksichtigung des Produktgewichtes und
der Strecken- und Gesamtlast sowie den Maßen und
der Transportlage des Produktes, wird der Förderer
ausgewählt. Besondere Eigenschaften des Produktes,
wie die Temperatur, die Stoßempfindlichkeit, ob das
Produkt ölhaltig oder scharfkantig ist, beeinflussen
ebenfalls die Auswahl.
Transportweg
Je nachdem ob das Produkt in einer definierten Orientierung,
z.B. mittels Werkstückträger oder chaotisch
lose gefördert wird und ob geradeaus, um die Kurve
oder auf eine andere Ebene, entscheidet maßgeblich
welches Fördersystem sich am besten eignet. Auch
die Ausbringungsmenge, also die Geschwindigkeit
des Transports hat einen Einfluss auf die Auswahl.
Umgebungsbedingungen
Bei der Auslegung eines Förderers gehen wir von üblichen
Umgebungsbedingungen in einer Produktion
aus. Das heißt Anwendung im Innenbereich bei Temperaturen
von +10° bis +60° C, sauberer Umgebung,
üblicher Luftfeuchtigkeit von 30 - 60% und kein Kondenswasser
oder Tropfen.
Tiefe Temperaturen bis -20° C sind auf Anfrage möglich.
Umgebungstemperaturen höher 80° C sind für
die meisten Kunststoffe nur kurzzeitig zulässig, mehr
als 150° C sind für die Aluminium-Grundstrukturen nur
nach Prüfung zulässig. Kontakttemperaturen des Produkts
mit dem Transportmedium sind allerdings bis
zu 200° C bei Verwendung von Stahlketten möglich.
Zu Anwendungen im Reinraum und Sauberraum, zu
Hygiene-, Lebensmittel- oder Pharma-Vorschriften
sowie zum Einsatz in rauen Umgebungsbedingungen
oder Atex- und Lackierbereichen stehen entsprechend
angepasste Förderer zur Auswahl.
Hinweise Fördertechnik
Betriebsart:
Stetig-, Stau-, Taktbetrieb
Die Konfiguration des Förderers hängt schließlich
noch von der Auswahl der Betriebsart ab. Im Stetigbetrieb
läuft der Förderer und das Produkt ohne Unterbrechung.
Das Fördergut wird auf den laufenden
Förderer aufgegeben.
Im Staubetrieb läuft der Förderer unter dem gestauten
Produkt weiter, dabei ist z.B. eine doppelt so
hohe Motorleistung erforderlich.
Soll der Förderer nach Bedarf bis zu viermal pro
Minute an- und ausgeschaltet werden, z.B. zur Teileaufgabe
oder manuellen Entnahme, sprechen wir von
Abschaltbetrieb. Grundsätzlich empfehlen wir dies
auch zur Verschleißminderung, wenn absehbar länger
als 30 Sekunden keine Aktion erfolgt.
Der Taktbetrieb ist in der Regel ein fester Zyklus, der
sich wiederholt. Mehr als 30 Takte pro Minute erfordern
überwiegend Servoantriebe. Mehr als 60 Takte
pro Minute sind auf Anfrage möglich, bedürfen aber
einer detaillierten Betrachtung des Anwendungsfalls.
Wichtig beim Taktbetrieb ist die Angabe der zu erreichenden
Wiederhol- und Positioniergenauigkeit.
Positioniergenauigkeiten im Bereich von ± 10 mm
sind mit einfachen Mitteln wie Initiatoren oder Lichtschranken
möglich. Der Bereich von ± 5 mm erfordert
in der Regel einen formschlüssigen Antrieb und
eine Regelung mit Signalgebern. Der Bereich von
± 1 mm stellt den Übergang zur Lineartechnik dar.